Hinter dem elften Türchen des Adventskalenders versteckte sich für manch glücklichen Fan ein Ticket für das ausverkaufte Konzert von Granada in der Münchner Muffathalle.
Recht gemütlich nahm der Anfang des Abends mit Support Bärenheld seinen Lauf. Ein Frauenschwarm mit Akustik-Gitarre füllte die Muffathalle im Philipp-Poisel-Stil mit viel Hall auf der Stimme und mit einer gehörigen Dosis Schmuse-Romantik.
Bunter, lauter, energetischer verlief der zweite Teil des Konzerts. Zwischen farbenfrohen Tetris-Steinen im Hintergrund von Balkonien begaben sich Granada in die Startlöcher.
Nachdem die Grazer bereits eines ihrer aller ersten Konzerte in der Muffathalle bestritten hatten, kehrten sie an diesem Abend für eine ausverkaufte Show zurück in die von ihnen gelobte „Hauptstadt der Herzen“.
Auf dem Plan stand eine wilde Mischung aus Altbekanntem und ihrem neuen Album „Ge Bitte“, gleichermaßen chorisch unterstützt von der begeisterten Fanmenge.
Im Quartett verband sich charmante österreichische Mundart mit einem kompromisslosen Akkordeon-Drive, während das wummernde Schlagzeug für Halt sorgte.
Auf die Collage der Traurigkeit mit dem Titel „Mallorca Im Regen“ kombinierten Granada für „Eh Ok“ Heimatsound mit Reggae-Einflüssen.
Gut gelaunt erzählte Frontmann Thomas Petritsch zwischendurch vom freien Vormittag seiner Band. Annenmaykantereit hatten im Rahmen ihrer Promo-Tour mit ihren Fans um Konzerttickets Backgammon gespielt. Nachdem Granada als Backgammon-Liebhaber ihren Promibonus in einer Partie gegen die Bandkollegen allerdings leider nicht einlösen konnten, kündigten sie keck an, ab sofort einfach selbst mit ihren Fans um Gästelistenplätze zu spielen.
Zwischen Schmäh und Charme knüpften Granada an diesem Abend stimmungstechnisch an den Erfolg der Austro-Pop-Band Wanda an. Die ausverkaufte Konzertlocation und die Euphorie des Publikums sprachen für sich: Ein Ende des Hypes um die Mundart ist in nächster Zeit wohl lange noch nicht absehbar.(P.P.)