Da waren zunächst mal die bewährten Institutionen, die das Konzertjahr 2023 in und um München geprägt haben. Allen voran das Theatron Pfingstfestival im Münchner Olympiapark, das Ende Mai, seit nun mehr über 20 Jahren, wieder zu einem dreitägigen Konzertmarathon, Open Air und das auch noch für lau, einlud. Dass das in einer der teuersten Städte Deutschlands möglich ist, grenzt jedes Jahr aufs Neue an ein Wunder.
Mit Metal ging es weiter, als sich gleich vier großartige Bands im Backstage die Ehre gaben und man einen Abend voller Gegensätzlichkeiten und musikalischen Gratwanderungen mit Hangman’s Chair, Der Weg einer Freiheit, Amenra und Igorrr erleben durfte.
Zwar außerhalb von München, aber ebenfalls eine Institution, ein Pflichttermin im Veranstaltungskalender, war das „Southside Festival“. Im Juni feierten knapp 65.000 Menschen in Neuhausen ob Eck. Mit Wanda, Casper, The Lumineers, Muse und vielen mehr stand das etablierte Festival sämtlichen Konkurrenzveranstaltungen auch in diesem Jahr line-up-technisch in nichts nach.
Mit dem „Rolling Loud” war im Juli das weltgrößte Hip-Hop-Festival erstmals auf dem Messegelände in Riem zu Gast. Doch organisatorische Probleme, aggressive Besucher:innen, der Abzug von Security-Personal und Frust wegen mehrmaliger Unterbrechungen der Konzerte trübten die Bilanz. Diese Ausgabe bleibt vorerst die erste und letzte in München.
Ein absolutes Highlight in diesem Konzertsommer war zweifelsohne das gigantische Konzert von P!nk im Olympiastadion. Die Sängerin begeisterte ihre Zuschauer:innen nicht nur mit ihrer atemberaubenden Stimme, sondern auch mit ihrem akrobatischen Geschick. Ein Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Mit mehr Erfolg ging das „Superbloom Festival“ im September in München in die zweite Runde. Mehr als 60 Künstler:innen, darunter Imagine Dragons, Peter Fox, Marteria und Martin Garrix bespielten zwei Tage lang insgesamt sechs Bühnen im Olympiapark. Nach der Feuerprobe im Vorjahr gab es viele elementare Verbesserungen und der Festivalnewcomer setzt die Reihe auch 2024 fort.
Ebenfalls im September feierte Raging Sloth ein fulminantes Release-Konzert beim Decent Into The Void-Festival im Feierwerk und stellte ihre EP “The Decent” vor. Die Doom Metal-Band aus München spielte alles in Grund und Boden und zog mit ihren basslastigen und ausgefeilten Sounds alle in ihren Bann.
Und dann waren da noch die intimen Highlights im Konzertjahr 2023. Ganz nach oben in unserem Ranking hat es Orbit geschafft, der das Publikum im Dezember im ausverkauften Ampere in einen Sternenrausch versetzte und zum Ende des Jahres definitiv nochmal für eines der großen Konzerthighlights sorgte.
Als Newcomerin der Münchner Musikszene ist Sinem zu nennen: Eine junge Frau, die auf Türkisch singt und dabei charismatischer und authentischer nicht sein könnte. Von Schlagzeug und Gitarre begleitet, verzaubert sie ihr Publikum mit ihrer ausdrucksstarken Musik und wir können gespannt sein, was wir noch von ihr hören werden.
Wir freuen uns auf ein spannendes Konzertjahr 2024.
