Rockstar durch und durch: P!nk mit gigantischer Show am 06.07.2023 im Olympiastadion München

P!NK_OlympicStadium MunicAls vor über 20 Jahren eine junge Sängerin mit gewaltiger Stimme auf sich aufmerksam machte – immer etwas abseits der Norm, immer etwas anders, vielleicht sogar von manchen als anstößig empfunden – war nicht klar, dass sie Jahre später die größten Stadien ausverkaufen würde.

So auch am Donnerstagabend in München beim zweiten Konzert ihrer „Summer Carnival“-Tour. Da war eine kreischend bunte Bühne mit Trampolin, Eisskulptur und einem langen Steg aufgebaut und den ersten Blick erschien das alles ein bisschen wild und schrill, doch es sollte sich zeigen, dass die Sängerin, die mit großartiger Band und Backgroundsänger*innen samt talentierten Tänzer*innen auftrat, diesen Abend in ein unvergessliches Spektakel der Superlative verwandeln sollte.

Sie startete pünktlich um 21 Uhr mit ihrem Hit „Get The Party Started“, woraufhin es bereits zu diesem Zeitpunkt die Zuschauer*innen von den Sitzen riss, die nicht sowieso schon standen. Was folgte, war eine Show, bei der man teilweise aus dem Staunen nicht mehr rauskam: Unabhängig davon, dass bei der Sängerin – egal ob stehend, sitzend, laufend, tanzend, fliegend oder über Kopf – die Intonation auf dem Punkt und ihre Bühnenpräsenz beispiellos ist, machte sie ihrem Ruf des Rockstars zu jedem Zeitpunkt des Konzerts alle Ehre.

Ob es zur Show gehörte oder einfach herzlich und authentisch war, ist im Fall ihrer Nahbarkeit und ihrer Herzlichkeit gegenüber den Fans nicht von Bedeutung, denn für diese hatte sie trotz aller Choreografie und minutiös durchgetakteter Show immer wieder Zeit und fragte nach deren Wohlbefinden.

Von alten Hits bis hin zu ihren neuesten Songs wurde ein schöner Bogen geschlagen. Eine besonders wertschätzende Geste ließ sie Kollegin Adele zukommen, als sie sich an den Flügel setzte und deren Version von Bob Dylans „Make You Feel My Love“ bezaubernd und stimmgewaltig wie eh und je sang – nicht, ohne vorher beherzt in eine große Breze gebissen zu haben und neckisch zu betonen, dass sie neidisch auf die Bayern sei,

Sie wäre nicht P!nk, wenn sie nicht auch ein bisschen etwas von ihrer sehr direkten und toughen Seite gezeigt hätte. So erzählte sie von Twitter-Diskussionen und wie die Anonymität des Internets die Menschen zu niederträchtigen Kommentaren verleitet. Etwas ketzerisch meinte sie: „If you piss me off I’ll write a song about it.” Dass sie ihren Worten Taten folgen lässt, hat sie nicht zuletzt mit ihrem Song „Dear Mr President“ bewiesen. Dieser wurde zwar nicht gespielt, dafür gab es intime und ruhige Momente, als sie „Just Give Me A Reason“ performte.

Der Abend war ein Feuerwerk aus Party, Melancholie und Emotionalität, welcher mit beeindruckender Akrobatik der Sängerin selbst beendet wurde, als sie zu „So What“ am Seil über das Publikum flog und neben akrobatischen Einlagen noch kopfüber sang. Bei vielen anderen ihrer Kolleg*innen könnte man dies als überkandidelt abtun – hier gab es nichts als Authentizität und sie ist und bleibt ein wahrer Rockstar.

Wir geben zu: Wir sind ein bisschen verliebt in diese wunderbare Sängerin und Bühnengröße. Mögen noch viele Shows folgen.(A.E.)

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