Von Tuten & Blasen – Moop Mama in der Münchner Tonhalle

Moop MamaDass Rap wunderbar in Kombination mit einer Bläser-Brigade funktioniert, hatten Moop Mama schon lange vor dem Konzert am 16. Februar in der Münchner Tonhalle bewiesen. Doch für die größte Show in der Heimat wurde ordentlich aufgefahren. Die Zehn-Mann-Band präsentierte ihren Fans bei weitem nicht nur ihr aktuelles Album „M.O.O.P.Topia“. Und auch die technischen Probleme zu Beginn des Abends konnten dem Bläser-Trupp nichts anhaben.

Zum Krach machen musste Frontsänger Keno Langbein das Publikum nach dem Intro nicht zweimal einladen. Fast wie bei einem Fußballspiel waberten die Grölgesänge durch die Halle, unverständlich für den Außenstehenden aber geprägt von Textsicherheit im nächsten Umfeld der Faninsel: „Moop Moop!“

Melodiöse Zwischenspiele in Brass bildeten den roten Faden auf der musikalischen Ebene. Auch optisch standen die Zeichen auf rot. Rote Uniformen, rote Lichter, rote Regenschirme für „Kapuze“. Moop Mama sind eben Kinder der Revolution.

Bereit für den Angriff? Die Bläser hatten sich für „Komplize“ in strenger Formation stationiert, das Sousaphon startete die Offensive in der vordersten Reihe. Rote Lichtröhren wurden zu Waffen umfunktioniert, der Angriff erfolgte, wie könnte es auch anders sein, mit Tuten und Blasen. Mit der nächsten Melodie nahm der Kampf seinen Lauf, unter Komplizen versteht sich.

Filigrane Nervenkostüme der Generation Why spielten die Hauptrolle in „Feuer Mich“. Wortgewandt verknüpften Moop Mama ihren sozialkritischen Anspruch durch Humor und Ironie auf Textbasis mit der Bläser-Sound-Party.

„Genug gehypet, jetzt wird freegestylet!“ Für eine Impro-Session holten Moop Mama Support Roger Reckless nochmal auf die Bühne. Nach einem letzten Wortgefecht übernahmen die Bläser dann wieder die Führung. Die definitiv tanzbaren Melodien steigerten sich in Geschwindigkeit und Intensität, umjubelt von einer klatschenden Menge, bis zum Äußersten. Bläser an die Macht an diesem Abend!(P.P.)

Fotos Moop Mama

Fotos Roger Rekless