Genug mit Festen und Feiern nach Weihnachten, Silvester und Co.? Partyloch? Das Ende der Festivitätenabsenz bot das Winterfest im Münchner Muffatwerk am dritten und fünften Januar. Zeit zu feiern!
Aggressive Swans eröffnete das Winterfest am ersten Abend. Dem ein oder anderen mochte ein Gesicht der Musiker aus einem anderen Kontext bekannt vorkommen, schließlich verbirgt sich hinter dem Alternative-Pop-Duo das Nebenprojekt von Matija. In Samt und Glitzer übernahmen Color The Night, eine Steyrer Newcomerband, die im Indie-Funk-Rausch ihr einjähriges Bestehen feierte.
Im Ampere schmissen Joasihno Mobile Disko ihre Soundmaschine an, und ja Soundmaschine war in diesem Kontext tatsächlich wörtlich zu nehmen. Ein verkabelter Tisch voll bunter Lämpchen, Pendel, Zahnräder und Tasten diente nicht nur als Kunstobjekt, sondern wurde von allen Seiten bespielt. In der Ruhe vor dem Sturm rollten die Elektro-Wellen durch den Raum, die Musiker waren mittlerweile schon abgegangen, der Kreisel versprach allerdings noch Bewegung, so hallte der Sound nach bis zu dessen Stillstand. Hail To Holly Temper kreierte live einen Drum & Bass-Rave, Gruppe2 bearbeiteten Schlagzeug und E-Gitarre bis zu deren Grenzen in Rock-Attitüde. Der experimentelle Teil des Abends spielte sich im Ampere ab.
Die Muffathalle versprach dann ein zweites Mal alt bekannte Gesichter hinter einem neuen Namen. Aus den Swallow Tailed waren im vergangenen Jahr SAMT geworden. Der Sound ist immer noch Indie-Pop allerdings mit einer zusätzlichen Prise Synthie verfeinert und hier und da im Miami-Beach-Flair abgerundet. Auf drei brandneue Songs folgte zum Abschluss eine vage Albumankündigung.
Für ein Flashback sorgten Pho Queue, in pink getaucht, am Ende des Abends. Im hohen Stimmduett brachten die fünf den Soul à la Prince in die Muffathalle zurück.
Am zweiten Abend des Winterfests gab es kein weniger interessantes Line-Up zu erwarten. Lui Hill und Trails bestritten ihre Shows in der Muffathalle. In gewohnter Formation spielten dann die Jungs von Matija, begleitet von hartnäckigen Groupies, die ihren Platz in der ersten Reihe eisern verteidigten.
Im Muffat Café drehten The Nice Nice die Zeit zurück Richtung verstaubte Platten, Whiskey und große Liebeslieder, Fye & Fennek fusionierten als Surf-Synth-Pop-Duo und Reimemonster brachte für die Afterhour die Hip-Hop-Klassiker aus aller Welt in die Boxen des Muffat Cafés zurück.
Die erste Party des neuen Jahrs war definitiv eine gute. Wie hätte man 2019 gebürtiger beginnen können, als mit der zwölffachen Portion Live-Musik im Rahmen des Muffat Winterfests?(P.P.)
Fotos Muffat Winterfest 03.01.19
Fotos Muffat Winterfest 05.01.19