Von Meinau bis Venedig – Beirut im Münchner Zenith 

BeirutSechs Multiinstrumentalisten in doppelter Bläserbesetzung, ausgestattet mit Ukulele und Akkordeon bildeten das Beirut-Orchester am 15. April im Münchner Zenith.

Die amerikanische Folkband ließ Polkamelodien mit Mumford & Sons-Chören verschmelzen, klassische, fast poppig anmutende Indie-Rhythmen wurden immer wieder durch Disharmonien und unerwartete Tempiwechsel unterlaufen.

Sphärisch waberten die Trompetenklänge zu kalt-weißen Lichtteppichen durch die Halle. Die Trompetenmotive zogen sich durch den nächsten Song, das Zenith wurde in ein warmes Orange getaucht, ein Spot auf dem Akkordeon, dann ein erneuter Bruch zum traditionellen Polka.

Frontsänger Zach Condon, noch nie ein Mann der vielen Worte, wandte sich auch an diesem Abend nur für einen äußerst kurzen Dank an das Publikum. Ebenso reduziert wie die Ansprachen der Band war auch das optische Konzept der Show. Soll nicht bedeuten, dass der visuelle Eindruck auf der unteren Skala anzusiedeln wäre, ganz im Gegenteil. Glühbirnen auf Versätzen fungierten als wandelbarer Bühnenaufbau, waren je nach musikalischer Untermalung mal Glühwürmchen, mal Fackeln, mal Leuchttürme in stürmischer See.

Beiruts sechstes Studioalbum „Gallopoli“ führt von Meinau bis in die Giardini Gärten und kreierte in der Live-Version an diesem Abend auf dem orchestralen Weg durch die Songs einen ganz eigenen Klangort, Reisefieber und Wohnzimmer in einem, Beirut-Flair inklusive.(P.P.)

Fotos Beirut