Zeit steht still – Trettmann in der Münchner Tonhalle

trettmann_MünchenDrei Jahre sind ins Land gegangen seit der geplanten Tour 2020. In der Zwischenzeit hat Trettmann ein neues Album rausgebracht und die Trennung von KitschKrieg bekannt gegeben. Doch der Cloud-Rapper hatte die Terminfindung bis zuletzt nicht aufgegeben und am 27. März 2023 endlich zum Nachholkonzert in der Münchner Tonhalle geladen.
„Ich muss euch nicht fragen, ob ihr Bock habt, oder?“, begrüßte Trettmann seine Fans und lag damit absolut richtig. Das Konzert war ausverkauft und die Frage wurde vom Jubelchor der Menge eindeutig beantwortet.
In einem strahlend weißen Outfit brachte sich Trettmann vor der doppelten Projektions- wand für „GottSeiDank“ in Position. Das durchblendbare Bühnensetting hatte Installations-charakter, die reduzierte Projektion, in schwarz und weiß gehalten, machte in Kombination mit dem durchdachten Beleuchtungskonzept optisch was her. Schade nur, dass der Großteil des Publikums aufgrund der ungünstigen Architektur der Tonhalle nur erahnen konnte, was sich auf der Bühne abspielte.
„Bye Bye aka Delicious“, „Grauer Beton“, „Insomnia“, der König der Beats rappte sich in Begleitung des Publikums durch einen Querschnitt aus seinen Alben. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. „Nur noch einen, nur noch einen und das war’s“, tönte es verheerend und riss so manch einen Fan aus seiner euphorischen Trance, bevor die Show nach knapp 80 Minuten ein frühes Ende fand. Bis zu diesem Moment war die Zeit irgendwie stehengeblieben.(P.P.)