Nein – bei diesem Album handelt es sich nicht um ein Remake oder Re-Release des Black Sabbath-Klassikers von 1972. Auch wenn Bikini Beach das Artwork als auch den Albumtitel frech dem Werk der Schwermetaller entlehnt haben, ist die darauf zu hörende Musik keineswegs miteinander zu vergleichen.
Als Fuzzy Buzzy Garage Punk bezeichnen die drei, aus Konstanz stammenden Musiker Ihr Produkt. Dieses Prädikat kann man schon nach den ersten Klängen des Openers „I Want To Know Your Name“ abnicken. Flotte Riffs, dynamisches Schlagzeug und eine geile Lo-Fi-Produktion setzen dabei die entscheidenden Duftmarken. Der schräge, verhallte Gesang auf „Coma“ erinnert unwiderstehlich an Sonic Youth, „Circles“ lässt das Herz mit einem punkigen Telecaster-Intro höher schlagen. „Stabbing Knife“ erlaubt als ramoneskes Drei-Akkord-Monster auch nach dem ersten Drittel der Platte keine Verschnaufpause. Überhaupt drückt die Band bei allen 11 Songs das Gaspedal gehörig durch. Wähnt man sich bei „Mama´s Care“ dann endlich halbwegs in Frieden, setzt bei Minute 1:13 ein stampfendes Stakkato am Bass ein, welches in seiner (bewusst) dilettantischen Spielweise aber sofort in die Beine geht. Auf dem letzten Track „In My Head“ ist Bassistin Charlotte Love am Mikrophon zu hören. Wie gesagt, alles klingt immer ein wenig daneben.
Damit verkörpert die Kapelle aber auf den Punkt den Geist des Punk und liefert nebenbei ein sehr ordentliches Songwriting und viel Spaß auf dem nun schon – wie der Name es erahnen lässt – vierten Werk ab. Beim Hören der Scheibe bekommt man Lust sich am „Rockaway Beach“ mit einem Surfbrett unter den Füßen in die Wellen zu stürzen oder auf einer 80er-Revival-Schulparty mit billigem Dosenbier volllaufen zu lassen. In jedem Fall sehr zu empfehlen!(ODI)