Keine Zusammenkünfte, keine Konzerte, aber still ist es in der Kunst noch lange nicht. Am 6. November veröffentlichten Flor and the Sea in neuer Bandformation ihre Debüt-EP „Kings & Queens“. Insgesamt fünf Songs sind unter dem königlichen Titel vereint, die sich stiltechnisch durchaus ähnlich sind, aber dennoch ihre ganz eigenen Geschichten erzählen.
Hinter „A Candid Lie“ verbirgt sich eine klassisch poppige Beziehungsgeschichte. Flor and the Sea setzen auf weiche, getragene Vocals statt auf großes Drama und kommen dem Herzschmerz musikalisch unaufgeregt tatsächlich ziemlich nahe.
„Reconnect“ ist ein Weckruf. „Universes just open up for us – Believe in it all, just got to be part“, heißt es und mündet in einem gut vorbereiteten, energiegeladenen Drop der Beats. Der bewusste Bruch mit dem sonst durchgängig der Stimme untergeordneten Arrangement ist definitiv ein Highlight der EP. Dieser Mut steht dem Duo ausgesprochen gut und bietet definitiv Potential für ein Debütalbum.
„Will we ever be the same again?“, wabert es in „Dark Minds“ durch den elektronischen Klangteppich und wird am Ende des Spannungsbogens mit einem ernüchternden „No“ beantwortet. Diese Zeilen können sich dem Corona-Kontext freilich nicht entziehen, allerdings gewinnen die Instrumentals gerade in dieser Sekunde Auftrieb, der Song nimmt Fahrt auf. Veränderung als Aufschwung statt als resignierende Ernüchterung, der musikalische Twist sitzt. Mit „Kings & Queens“ teilen Flor and the Sea ein bisschen Pop-Hoffnung in diesen sonderbaren Zeiten.(P.P.)
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