Garage Days Re-Revisited
Na da kommt mal eine Bombe aus der sonst so friedvollen Schweiz herübergeflogen. Das Zürcher Quartett ANNIE TAYLOR zündet mit dem Opening Track ihres Debütalbums gleich die Lunte an und der Hörer darf freudig in eine Mixtur aus 60er Garagenrock meets Blondie meets The Pretenders eintauchen.
Das macht natürlich ziemlich Laune, auch wenn es der Platte insgesamt ein wenig an Subtilität fehlt. Und so werden 12 Songs wie geschnitten Brot durchgereicht, was nicht dynamisch, dafür wie ein Tritt in den Allerwertesten daherkommt. Das passt zu dieser Mucke extrem gut, also keine Sorge, dass „Sweet Mortality“ langweilig werden könnte. Dafür sind hier vier ausgezeichnet arbeitende Künstler am Werk, welche auch technische Finessen beherrschen.
Man fühlt sich sogleich in die Jugend seiner Eltern transportiert und möchte ausgelassen hüpfen und springen und dabei die langen Haare und den langen Bart schütteln und mit Blüten um sich werfen. The Hellacopters hätten bestimmt ihre Freude daran, die Eidgenossen als Support-Act für ihre nächste Tour zu buchen.
Das Geheimnis ist vielleicht auch, dass der weibliche Leadgesang mit einer Geschmeidigkeit und Coolness dargeboten wird, die man bei Hipster-Girls mit zarten Piepsestimmen nur äußerst selten hört.
Sofern ANNIE TAYLOR das hier gewählte Tempo weiterhin fahren können, wird sicherlich eine spannende Zukunft auf die Band warten und man darf sich auf weitere tolle Alben freuen.