Heron Oblivion – Luft nach oben

heronoblivion-coverDie Musik von Heron Oblivion hat etwas Mystisches, was sicher an der Stimme der Sängerin liegt, die wie ein Hauch über den Instrumenten liegt. Und sie singt nicht nur, nein, sie spielt gleichzeitig auch noch Drums. Da bleibt manchmal nicht mehr viel Atem, trotzdem schafft sie es, ihre Stimme ordentlich hoch zu schrauben, sanft, mit viel Luft.

Währenddessen halten sich die anderen Musiker zurück, untermalen den Gesang, mit psychedelischen Gitarren, die jaulend den Background füllen. In den Solos wird es wild, der Sound tobt einem um die Ohren, sehr schräg und unangepasst im Gegensatz zu den sanften, tragenden Strophen. Dabei bleibt die Musik gleichmütig und leider auch ein wenig eintönig, an manchen Stellen ist der Gesang zu leiernd und birgt zu wenig Ausdruck um mit dem Rest mithalten zu können. Auch wirken die instrumentalen Parts noch etwas unausgegoren, sehr willkürlich zusammengeworfen und ohne wirklich planenden Geist dahinter. Der rote Faden durch die Musik fehlt leider einfach.

Insgesamt bleibt also noch Luft nach oben, um aus dieser durchaus vielversprechenden Mischung aus schwebenden Gesangsmelodien und von den 70ern angehauchten Klangfarben der Musiker mehr zu machen. Man darf nach diesem ersten Album interessiert sein und gespannt auf mehr, umhauen wird es wohl eher nicht, aber mit ein bisschen Zeit kann diese Band sicher noch mehr aus sich herausholen.

Das selbstbetitelte Album „Heron Oblivion“ erscheint am 4. März 2016.(M.S.)