Kunterbunte Mélange auf „Synthesis“: Evanescence meets Classic

evanescence_sythesis_coverWas haben die ganzen Bands in der letzten Zeit nur, dass sie reihenweise „Best of“-Platten raushauen? Es stellt sich schon die Frage, ob ihnen einfach nichts mehr einfällt oder sie faul sind oder, oder, oder.

Die Idee ist nicht zu verachten, doch zuweilen hapert es dann stellenweise an der Umsetzung und leider bilden da Evanescence keine Ausnahme. Ein pittoreskes Cover kündigt ein melancholisches und emotionsgeladenes Album an, auf dem Amy Lees Stimme bestimmt wieder herausragend glänzen wird.

„Synthesis“ belehrt den Hörer jedoch eines Besseren. Es ist voll mit den großen, den großartigen Songs der Band: „Never Go Back“, „Lacrymosa“, „My Heart Is Broken“ oder auch „My Immortal“. Es sind die Songs, zu denen wohl jeder schon literweise Tränen vergossen haben dürfte. Songs, welche definitiv jüngere Musikgeschichte geschrieben haben.

 

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Nun haben sich Evanescence mit David Campbell zusammengetan, der keine Geringeren als Linkin Park, Green Day und Metallica mit klassischen Klängen zusammenbrachte. Die Kombination aus Streichorchester und den Evanescence-Songs ist eine sehr gelungene – pompös und pathetisch kommen die Klangteppiche daher, dazu stört nur die Stimme Amy Lees. Ein bisschen drüber, ein bisschen zu gewollt. Und wer ist dann doch der Hauptakteur? Richtig, Campbell mit seinen Arrangements, die trotz des überladenen Gesangs viel hermachen. Elektronische Einwürfe treffen auf Streicher, deren Motivik leider oft ein bisschen einfallslos ist und schon fast monologisch wirkt. Instrumentierung und Gesang wirken unausgeglichen, wenngleich sie schon an Filmmusik erinnern.

Eine gute Idee, die jedoch zu sehr gewollt war. Nach sechs Jahren ist es ein kleiner Wermutstropfen: Amy Lee klingt nach wie vor unheimlich toll, auch die Arrangements sind wunderbar. Zusammen ist es zu viel. Leider.(A.E.)