Vorab Reingehört – Umme Block Debütalbum „25 Hours“

Ganz großes Kino: Umme Block veröffentlichen am 24. Januar 2020 ihr Debütalbum „25 Hours“

Schon ein erster Blick auf die Tracklist verrät, dass dieses Album nicht nur einfach ein Debüt ist, welches aus bestehenden Songs zusammengebastelt wurde, sondern dass Konzept und Köpfchen dahinterstecken.

Das Intro mutet zunächst etwas geheimnisvoll an, etwas verschwurbelt, als sei es nicht von dieser Welt. Es wird nicht ganz deutlich, wo genau die Reise hingehen soll. Mit „25 Hours“ starten sie ihr Album, nachdem das vielversprechende Intro sanft verklungen ist. Ein Song zum Niederknien, klingt er so groß, so nach der Welt „da draußen“. Es sind teilweise monströse Klänge, welche Klara Rebers und Leoni Klinger kreieren und sich nicht scheuen, diese bis ins kleinste Detail auszufeilen. Es liegt ein gewisser Mut und auch ein Erwachsensein in ihrer Musik, die beide dazu beitragen, dass man sich in ihren Songs verliert, den Klängen lauscht und dabei das Gefühl hat, nicht zwei jungen Damen aus München zuzuhören, sondern einer Produktion, die international klingt.

Mit fetten Synthies und wabernden Melodien, geschickt eingesetzten Gitarrenriffs und wohl dosierten Beats erschaffen sie eine ganz eigene Welt, in die man sich gerne flüchtet und die man voller Staunen betritt. Es fühlt sich an, als sei alles schon einmal da gewesen und doch ist es neu, unerwartet und überrascht an den unerwarteten Stellen. Aus den Songs sind die Hingabe, das Herzblut, die Ehrlichkeit und auch die Freude, mit der Umme Block ihre Musik machen, ganz deutlich herauszuhören. Sie nehmen ihre Hörer mit auf eine ganz eigene Reise – nicht unbedingt technisch durch die Musikgeschichte, aber mit auf eine Reise, auf der sie ihre eigene zu erzählen vermögen.

Man hört ein bisschen Portishead hier, ein bisschen Florence dort und am Ende bleibt eins: Umme Block pur. Vielleicht ist es ein Striptease, den sie da hinlegen, der sich in einer Intimität offenbart, die entwaffnend ist und der man mit Hingabe zuhört. Man fühlt sich geborgen und dennoch bleibt kein Stück Langeweile haften, es wird nie eintönig. Die Tracks fein aufeinander abgestimmt, besitzt jeder seinen ganz eigenen Charakter, der in den Grundzügen einen hohen Wiedererkennunsgwert aufweist. Gar nicht so leicht, sich in diesem Dschungel an Musikfülle zu etablieren. Wir sagen: Umme Block können das und wir sind gespannt, was wir von diesem Duo noch zu erwarten haben. „25 Hours“ ist ein ganz, ganz beeindruckendes Album, welches sich durch Authentizität, Musikalität und Finesse auszeichnet. (A.E.)